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AutorenbildLaila Marti

Nie mehr Lernprobleme

Aktualisiert: 1. Okt. 2021

Hat Dein Kind Lernprobleme in der Schule? Verwechselt es Zahlen und/oder Buchstaben, hat es Schwierigkeiten beim Lesen, Rechnen oder sich zu konzentrieren und still zu sitzen? Lies hier wie Du deinem Kind helfen kannst und es in Zukunft mit Freude und Leichtigkeit lernen kann. In diesem Blog lernst Du


  1. Wie unser Gehirn eigentlich funktioniert und

  2. Warum Kinder Lernschwierigkeiten haben können

  3. Was frühkindliche Reflexe sind und was sie mit alle dem zu tun haben

  4. Wie Du deinem Kind helfen kannst

  5. Und eine lustige Übung für die ganze Familie um die Gehirnhälften zu integrieren


1. Wie unser Gehirn eigentlich funktioniert


Ja wir alle haben zwei Gehirnhälften. Und nein, die arbeiten nicht immer Hand in Hand. Unser Gehirn ist in eine linke und eine Rechte Gehirnhälfte unterteilt und in der Mitte befinden sich Millionen von Zellverbindungen, die links und rechts miteinander verbinden. Wie eine riesige Autobahnbrücke die zwei Stadtteile miteinander verbindet. Kann ich nicht gut lesen und fordert mich die Lehrerin auf, laut vor der ganzen Klasse vorzulesen, bricht diese Autobahnbrücke zusammen und ich habe keinen Zugang mehr zu beiden Gehirnhälften. Mein Gehirn hat Stress und es kommt da von alleine nicht mehr raus.


Links logisch, rechts kreativ


Unsere linke Gehirnhälfte ist zuständig für unsere Logik. Sie gibt unserem Leben Struktur und Sicherheit. Hier können wir

  • Lineare Sprache verarbeiten (also Lesen, Schreiben oder einen sinnvollen Satz bilden und laut aussprechen)

  • Rechnen

  • Regeln und Gesetze auswendig lernen (und befolgen)

  • Sachen analysieren

  • Sequenzen einordnen und Zeit empfinden (gestern, heute, morgen...)


"Zusammenfassend könnten wir sagen dass links alles angesiedelt ist was uns denken lässt, und rechts ist unsere Individualität daheim"



In unserer linken Gehirnhälfte wird Vertrautes verarbeitet. Hier ist unsere Sicherheit zu Hause, weil hier alles "logisch erlernte" zu Hause ist. Es ist unsere "zwanghafte", strukturierte Gehirnhälfte die auch für den einen oder anderen "Tic" verantwortlich sein kann. Sie sucht in allem eine Ordnung und will auch im grössten Ganzen das Detail erkennen.

Bild 1: Linke und rechte Gehirnhälfte. Quelle: Pixabay



Rechts ist unsere Kreativität zu Hause, unsere Neugierde, unsere Risikobereitschaft und das Spielen. Hier können wir


  • Körpersprache und Bildsprache erzeugen, also nonverbal kommunizieren

  • uns künstlerisch ausleben, z.B. im Tanz, in Musik, im Basteln oder Malen

  • ganzheitliche Zusammenhänge sehen

  • spontan sein

Mit unserer rechten Hirnhälfte gehen wir gerne Risikos ein, sind bereit für Neues und sind neugierig (z.B. auf neue Mitschüler, Freunde oder Lehrer kennenlernen, neue Fächer ausprobieren usw.)


Zusammenfassend könnten wir sagen dass links alles angesiedelt ist was uns denken lässt, und rechts ist unsere Individualität daheim.


2. Warum Kinder Lernschwierigkeiten haben können


Unsere westliche Welt ist eine kapitalistische Welt. Ohne diese Tatsache zu bewerten oder darüber zu urteilen. Es ist einfach so. Unsere Kinder werden öfter und öfter per Kaiserschnitt geboren (was wie in meinem Fall den Vorteil hat dass die Mütter und/oder die Kinder während der Geburt nicht versterben), werden in einem bequemen Kinderwagen durch die Welt gestossen, tragen ab dem 1. Schritt bequeme Schuhe die ihre Fusssohlen schützen und gehen den grössten Teil ihres Lebens auf geteerten Strassen. Was das mit Lernproblemen zu tun hat?


Viele neuzeitliche Funktionsstörungen oder Teilleistungsschwächen wie


  • Nicht gut lesen können (Verwechslung von M/W, p/b, q/b, 2/5 etc)

  • Nicht gut rechnen können

  • Aufmerksamkeitsdefizite (ADS / ADHS) oder Nervosität

  • Angst- und Panikstörungen


gehen auf einen schlechten Gleichgewichtssinn zurück. Weil unsere Kinder ihn ganz einfach nicht mehr so oft brauchen wie Kinder von Naturstämmen. Diese werden nämlich als allererstes allesamt natürlich geboren. Und glaub mir, Dein Kind hat in Deinem Bauch drin 9 Monate lang auf diesen Tag gewartet und darauf trainiert. Aber dazu mehr bei den "Frühkindlichen Reflexen" unter Punkt 3.


Kinder aus Naturstämmen werden auf dem Rücken überall hin getragen, lernen wie sich die Mutter bewegt und wie sie sich beim Überqueren eines Flusses über einen Baumstamm bewegen muss. Sie gehen bis ans Ende ihres Lebens barfuss, spüren die verschiedenen Bodenbeschaffenheiten unter ihren Füssen und kriegen so bei jedem Schritt Millionen von Inputs von ihren Fuss-Nerven an ihr Gehirn gesendet. Das Gehirn sagt dann dem Körper, wie er sich zu positionieren hat damit der Kopf gerade in die Welt schaut. Es entstehen durch jeden Schritt, getragen oder selbst gesetzt, neue Synapsen die unser Gehirn vielfältiger, offener und lernfreudiger macht.


3. Was sind frühkindliche Reflexe?


Wie oben erwähnt hat Dein Baby 9 Monate lang geübt auf den einen grossen Tag in seinem Leben: die Geburt. Es hat sich für Dich als "Treten, Kicken, Kneifen" angefühlt in deinem Bauch drin. Aber was es eigentlich gemacht hat ist:


  • den Tonischen Nackenreflex üben, um sich mit rhythmischen Kopfbewegungen aus deinem Becken zu schrauben

  • den Spinalen Galantreflex üben, um den Körper aus dem Becken zu pressen sobald der Kopf draussen ist

  • den Moro-Reflex üben, um den allerersten und lebenswichtigen Atemzug zu nehmen


Werden diese Reflexe nie richtig integriert, also durch höhergelagerte Reflexe wie dem Stellreflex (wenn wir lernen aufzustehen) oder dem Schrittreflex (wenn wir lernen zu laufen) abgelöst, kann Dein Kind Lernprobleme haben in der Schule weil es neurologisch einfach noch nicht so weit ist, diese Sachen zu lernen.


Dies kann der Fall sein wenn Dein Kind durch Kaiserschnitt zur Welt gekommen ist, mit Geburtshilfen wie einer Zange oder Saugglocke oder wenn die Geburt in irgend einer Form stressig war für die Mutter. Natürlich haben toxische Einwirkungen ebenfalls Einfluss auf die Neurologie Deines Kindes (Rauchen, Trinken, Medikamente, Drogen etc.) Oder es kann sein dass bis nach der Geburt und einige Jahre darüber hinaus alles in bester Ordnung war, und dein Kind an irgendeinem Punkt in seinem Leben ein Erlebnis hatte, was Dein Kind ganz persönlich als so gravierend und beängstigend einstufte, dass es ein Trauma davon getragen hat. Auch das kann es geben, und auch das kann Lernprobleme in der Schule nach sich ziehen.


Es gibt noch viele andere frühkindliche Reflexe, die ich gerne in einem separaten Blog beschreibe wenn Du Lust hast. Schreib mir doch einen Kommentar in die Kommentarbox!


4. Wie kannst Du deinem Kind helfen?


Ganz einfach! Kreiere für Dein Kind in einem allerersten Schritt eine freudvolle Athmosphäre, um zu lernen. Haben Kinder Angst oder eine Erfahrung in der Schule wurde in ihrem Gehirn als negative Erfahrung eingestuft, werden sie nie und nimmer gern in dieses Fach, zu diesem Lehrer oder in diese Schule gehen. Begeisterte Kinder lernen schneller, das Erlernte bleibt länger abrufbar und die Kinder lernen freudvoll und lustvoll. Warum? Lass mich Dir die Geschichte vom Autofahren erzählen.


Die Geschichte vom Autofahren


Erinnerst Du dich als Du gelernt hast Auto zu fahren? Voller Aufregung und Nervosität hast Du auf den Fahrlehrer gewartet für die allererste Fahrstunde in deinem Leben. Der Fahrlehrer hat für Dich jeden Schritt genau erklärt - Sicherheitsgurt, Spiegel, Motor, Kupplung, Gang, Gas. Voller Konzentration hast Du deine ganze Aufmerksamkeit dem Autofahren geschenkt. Genau SO sollten unsere Gehirne Neues lernen. Freudig, aufgeregt, lustvoll.


Und wie fährst Du heute? Einsteigen, Schlüssel ins Zündschloss, Sicherheitsgurte an, losfahren. Du tust es einfach - ohne weiter darüber nachzudenken. Das Gelernte kann jederzeit überall abgerufen werden, es geschieht automatisch. Und doch tust Du es so konzentriert, dass Du in Ausnahmesituationen blitzschnell reagieren kannst - ohne gleich alles andere zu vergessen. Ein Ball der über die Strasse kullert, ein Vogel der dir beinah in die Scheibe fliegt oder ein Auto das vor Dir auf der Autobahn abrupt bremst. In Momenten wie diesen bist du innerhalb von einer Millisekunde im selben Aufmerksamkeitszustand wiei als Du das allererste Mal im Auto gesessen hast. Und in diesem Zustand sollte unser Gehirn sein, wenn wir eine Prüfung schreiben oder uns der Lehrer vor der ganzen Klasse aufruft.

Wie bringe ich nun das Gehirn meines Kindes in eine lustvolle Stimmung? Lass Dein Kind etwas machen oder an etwas denken, was es am allerliebsten tut. Fahrrad fahren? Ski fahren? Skaten? Malen? Singen? Sprecht über sein liebstes Hobby, wann ihr es wieder gemeinsam machen könnt und wie schön doch das letzte gemeinsame Erlebnis war. Tut das vor der Schule, nach der Schule, vor den Hausaufgaben - die Kindergehirne werden es Euch danken! Denn es aktiviert positive Gefühle im Gehirn und eine (zumeist) kreative Erfahrung, die wiederum die Autobahnbrücke die links und rechts verbindet in vollem Glanz erstrahlen lässt.


Aktiviert die linke und rechte Gehirnhälfte mit gemeinsamen BrainGym© Übungen, die ich Euch gerne in meiner Praxis zeige. Eine einfache Übung sind Überkreuzbewegungen. Fasst dazu mit der linken Hand auf eine Stelle auf Eurer rechten Körperseite und umgekehrt. Vorne, hinten, oben unten. Es aktiviert auch in unserem Gehirn links und rechts und öffnet unser Gehirn für Neues.


5. Eine lustige Übung für die ganze Familie








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