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AutorenbildLaila Marti

Kinderwunsch, künstliche Befruchtung

Bei der Familienplanung läuft nicht immer alles so, wie wir uns das vorstellen. Die einen Kinder kommen zu früh, andere gehen zu früh und bei wieder anderen Paaren will es mit dem Nachwuchs einfach gar nicht klappen. Oft ist dann der Gang in eine Kinderwunschklinik oder den Gynäkologen unumgänglich, um abzuklären, ob organisch alles in Ordnung ist.


Die meisten Gynäkologen messen den Hormonstatus allerdings nicht im Speichel sondern im Blut, und erhalten so nicht die freien Hormonwerte, sondern die gebundenen. Mehr dazu erfährst Du auf meiner Webseite unter der Rubrik "Hormone".


Was passiert denn jetzt genau bei der künstlichen Befruchtung, auch ICSI oder In-Vitro-Fertilisation?


Die Behandlungsschemen sind verschieden. Meistens bekommt die Frau jedoch sogenannte GnRH-Agonisten oder GnRH-Antagonisten. Das sind chemisch hergestellte Hormone, die die körpereigene Hormonausschüttung der Hypophase (siehe Bild unten) unterbinden und so einen "unkontrollierten" bzw. natürlichen Eisprung verhindern. Es wird dafür ein oder mehrere Hormone gespritzt oder in Tablettenform verabreicht. In jedem Fall wird die Leber dadurch stark in Anspruch genommen, die die ganzen chemischen Substanzen synthetisieren und dann abbauen muss.


Wenn die natürliche Hormonproduktion der Frau erst mal unterdrückt ist, kann mit der gezielten Stimulation schwangerschafts- und empfängnisrelevanter Hormone begonnen werden. Chemisch hergestelltes FSH (follikelstimulierendes Hormon) wird vor der In-Vitro-Fertilisation gespritzt, um möglichst viele Follikel im Eierstock heranreifen zu lassen. Per Ultraschall wird kontrolliert, ob genügend und genügend grosse Follikel (Eier) herangereift sind. Ist das der Fall und scheinen sie "befruchtungsfähig", wird nun künstlich hergestelltes humanes Choriongonadotropin, HCG, gespritzt, um den Eisprung künstlich einzuleiten.


Ganz viele "künstlich", findest Du nicht auch? Schauen wir mal, was mit dem Rest unseres Körpers passiert bei dieser Prozedur.


Quelle: Wikipedia


Auf diesem Bild siehst Du die Hirnanhangdrüse, auch Hypophyse genannt. Sie ist in einen Vorderlappen (Adenophyse, dunkel) und einen Hinterlappen (Neurohypophyse, hell) aufgeteilt. Die Hypophyse ist dafür zuständig, verschiedene Hormone anzukurbeln oder davon weniger auszuschütten - je nachdem was unser Körper gerade braucht. Ist uns z.B. heiss, veranlasst die Hypophyse über verschiedene Hormonregulations-mechanismen, dass wir anfangen zu schwitzen und so unser Körper abkühlen kann.


Bei der Einnahme von GnRH-Agonisten oder GnRH-Antagonisten, die, wie wir gelernt haben, die körpereigene Hormonausschüttung in der Hypophyse verhindern, werden also nicht nur zyklusrelevante Hormone sediert, sondern alle Hormone!


Das ADH und Oxitocyn, das durch den Hypophysenhinterlappen ausgeschüttet wird, wird gedrosselt. ADH reguliert über die Nieren den Wasserhaushalt im Körper (mehr Wasser = mehr Blutdruck, weniger Wasser = weniger Blutdruck zum Beispiel). Oxitocyn ist unser "Kuschelhormon" und wird zur Beziehungsstärkung benötigt. Auch das wird weniger oder verschwindet möglicherweise ganz durch die Einnahme der ICSI Medikamente.


Das gesenkte Prolaktin hat, zusammen mit dem Luteinisierenden (LH) und Follikelstimulierenden (FSH) Hormon Einfluss auf unsere Eierstöcke.


TSH reguliert unsere Schilddrüse, was Einfluss hat auf unseren ganzen Stoffwechsel, Fettverbrennung aber auch unsere psychische Gesundheit. Zu viel oder zu wenig Schilddrüsenhormone sind nicht selten Ursache für psychische Probleme, Nöte, Ängste oder gar Panikattacken.


ACTH reguliert unsere Stresshormone über die Nebennieren. Fehlt es an ACTH, kann unser Körper nicht mehr genügend Corticosteroide wie Cortisol, Adrenalin oder Noradrenalin ausschütten und wir werden sehr stressempfindlich und dünnhäutig. Unsere Zündschnur ist extrem kurz, und wir reagieren auf viele Inputs einfach nicht mehr angemessen. Wegen jeder Fliege fahren wir aus der Haut.


Endorphine steuern unsere Schmerzleitung in den Nerven, sind aber auch da um uns nach einem schönen Ereignis Freude und Gelassenheit zu empfinden. Ist es weg, ist die Welt oft nur noch grau und alle Farben verblassen.


Kann ich die künstliche Befruchtung mit bioidentischen Hormonen unterstützen?


Machen wir es kurz und schmerzlos: Nein. Die künstliche Befruchtung, wie sie von den Kinderwunschklinikern und Medizinern angewendet wird, kann nicht mit bioidentischen Hormonen unterstützt werden, da sie genau das Gegenteil von dem will, was wir wollen: die natürliche Hormonausschüttung ankurbeln und in ein Gleichgewicht bringen.


Was du aber kannst: Du kannst nach der künstlichen Befruchtung, nachdem die künstliche Hormonzugabe beendet ist (meist ca. 12 Wochen nach erfolgreicher Behandlung) einen speziell auf Schwangere im ersten Trimester abgestimmten Speichelhormontest machen und so Deine natürlichen Hormone bestimmen. Es gibt wunderbare Helfer aus der Natur und bioidentische Hormoncremes, die auch während der Schwangerschaft angewendet werden können und Dein Körper optimal unterstützen.


Alternativ kann der Kinderwunsch von Anfang an mit bioidentischen Hormonen begleitet werden. Bevor Du vielleicht die Geduld und den Glauben verlierst, mach einen Speichelhormontest. Oftmals ist nicht alles im Lot und mit wenigen, natürlichen Hilfsmitteln kann eine natürliche Empfängnis stattfinden. Ich berate und begleite dich gerne auf Deinem Weg.


Zudem gibt es tolle kinesiologische Balancen, um die Hormone auszugleichen. Vielleicht hast Du ja von allen Hormonen genügend vorhanden und es will trotzdem nicht klappen? Dann kann es sein, dass ein Hormonrezeptor, ein Enzym oder sonst ein winziges kleines Teilchen im Grossen Ganzen Stress hat, und es deshalb nicht klappen will.
















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